Innsbruck mit dem Fiaker kennenlernen
Ostbayerns Nierenpatienten auf Wochenendfahrt in Österreich
Regensburg/Straubing. In Erwartung eines erlebnisreichen Wochenendes machte sich eine große Gruppe reisefreudiger Mitglieder der Selbsthilfegruppe der „Hilfsgemeinschaft der Dialysepatienten und Transplantierten Regensburg/Straubing e.V.“ bei herrlichem Wetter mit dem erfahrenen Chauffeur Heribert Gerstl in einem komfortablen Bus der Firma Wufka auf den Weg nach Innsbruck. Vor den Toren Rosenheims luden der Busfahrer, Brigitte Roth und Lore Schweiger mit Kaffee und köstlichem Gebäck zu einem zweiten Frühstück ein. Auf der Weiterfahrt nach Innsbruck bereitete Vorsitzender Bäumel die Teilnehmer auf den Besuch der pulsierenden Landeshauptstadt Tirols vor, die stolz auf drei olympische Winterspiele zurückblickt.
Aus der Geschichte Innsbrucks („Inspruk =Brücke über den Inn“), die vor 3000 Jahren begann, war zu vernehmen, dass die Stadt nach dem Zerfall des römischen Reiches unter baierische Hoheit kam. 788 ging das baierische Herzogtum im fränkischen Reich Karls des Großen auf, um später von den Grafen von Andechs Markt- und dann Stadtrecht zu erhalten. Nach dem Tod des letzten Grafen von Andechs, Otto VIII., kam das Gebiet in den Besitz des Grafen von Tirol. 1363 übergab Margarethe Maultasch , die letzte Gräfin von Tirol, das Land an die Habsburger; Innsbruck wurde österreichisch. 1420 machte Herzog Friedrich IV. mit dem Beinamen, der mit der leeren Tasche, Innsbruck zur Residenzstadt, ließ Lauben und den Hofgarten anlegen; Stadtturm, Hofburg, das Goldene Dachl und die Ottoburg wurden gebaut. Nach dem 1.Weltkrieg wurde am 10.Sept.1919 Tirol geteilt. Südtirol wurde im Friedensvertrag von St. Germain Italien zugesprochen und somit von Tirol und dem österreichischen Vaterland getrennt.
Die gut informierte Reisegruppe war mittlerweile in Innsbruck angekommen, wo man sich mit einem guten Mittagessen im Weißen Rössl stärkte, um anschließend durch die Altstadt zu schlendern, vorbei am Goldenen Dachl zur Hofburg. Dort standen zur großen Überraschung und Freude der Reisegruppe schon die bestellten Fiaker bereit, die die gut gelaunten Bayern gerne aufnahmen und in einer eineinhalbstündigen Kutschenfahrt Interessantes über ihre einzigartige Stadt, auch Herz der Alpen genannt, zu erzählen wussten. Originelle Kutscher mit unverwechselbar österreichischem Humor und Charme verzauberten in einer Stadtrundfahrt wie zu Kaisers Zeiten die Gruppe, zeigten und erklärten die vielen Sehenswürdigkeiten von Gestern und Heute wie zum Beispiel die Maria-Theresien-Straße, die Annasäule, die an den Spanischen Erbfolgekrieg erinnert, Spitalskirche, Rathaus, Triumphpforte, Kongresshaus, Burggraben. Man erfuhr zum Beispiel, dass Kaiser Maximilian I. den Prunkerker an der ehemaligen Residenz mit 2657 feuervergoldeten Kupferschindeln verkleiden ließ und der einzigartige Kenotaph (leeres Grab) Kaiser Maximilians in der Hofkirche errichtet wurde. Da der Kaiser dann aber doch in Wien bestattet wurde, waren erst 30 Jahre nach seinem Tod die 28 überlebensgroßen Bronzestatuen vollendet, die von bedeutenden Künstlern wie Albrecht Dürer entworfen wurden. Diese einzigartigen Statuen blieben in Innsbruck und wurden in der Hofkirche aufgestellt. Nach einer gemütlichen Fahrt durch das Villenviertel der Stadt bot sich ein herrlicher Blick auf die majestätisch thronende Bergisel Sprungschanze, entworfen von der irakischen Star-Architektin Zaha Hadid. Sie steht auf dem geschichtsträchtigen Bergisel, wo vor 200 Jahren die Tiroler Bauern unter Andreas Hofer gegen die bayerischen und französischen Besatzer drei Schlachten gewannen, die vierte jedoch verloren.
Nach einer gemütlichen Kaffeepause chauffierte der kundige Busfahrer eine gut gelaunte Gruppe durch die idyllische Gebirgslandschaft mitten ins Bergparadies Kühtai in das familiengeführte 4-Sterne-Hotel „KONRADIN“. In 2020m Höhe konnte man die herrliche Bergluft in diesem Naturparadies genießen oder sich im Wellnessbereich erholen. Im Panoramarestaurant wurde die Gruppe zum Abendessen mit kulinarischen Köstlichkeiten des Hauses verwöhnt. Bei einem guten Glaserl Wein ließ man den Abend in der Hotelbar ausklingen, unterhalten vom „lustigen Willi“, der auf seiner Quetsch´n humorig und dialektreich viele bekannte Weisen aufspielte, in die die vergnügten Wochenendurlauber gerne mit einstimmten.
Nach einem reichhaltigen Frühstücksbuffet überquerte die Reisegruppe am nächsten Morgen den Zirler Berg, kamen über Seefeld nach Garmisch-Partenkirchen, wo man die Olympiaschanze bewundern konnte. In der herrlichen Ettaler Basilika der Benediktiner erhielten alle nach dem Gottesdienst den Segen. Klösterlich-bayerische Spezialitäten genoss man anschließend zu Mittag im Klosterhotel „Ludwig der Bayer“. Die Heimfahrt führte durch den weltbekannten Passionsspielort Oberammergau, wo es die sehenswerten Lüftlmalereien zu bewundern gab und der unermüdliche Chauffeur der Gruppe die Besichtigung des Passionstheaters ermöglichte. Ein kurzer Besuch im Schmuckstück des idyllischen Pfaffenwinkels, der Rokokokirche Rottenbuch, beschloss das erlebnisreiche Wochenende.
Siegfried Bäumel
Lore Schweiger, Brigitte Roth und Chauffeur Heribert bereiten uns ein leckeres Frühstück
Gute Stimmung vor Innsbrucks berühmtem GOLDENEN DACHL
Ein besonderes Highlight – mit dem Fiaker Innsbruck erleben!
(Fotos: sb)